Behandlung + Beratung

Behandlungsfelder

Wir behandeln eine Vielzahl von Störungsbildern mit den unterschiedlichsten Methoden. Wir beginnen jede logopädische Behandlung mit einer Untersuchung, um festzustellen, welche Störung vorliegt und um einen individuellen Therapieplan zu erstellen.

Behandlungsfelder bei Erwachsenen

A

Aphasie
E

Symptome

Neurologisch bedingte Störung der Sprache nach Abschluss der Sprachentwicklung, z.B. bedingt durch einen Schlaganfall, bei der es zu Wortfindungsstörungen, zu einem eingeschränkten Sprachverständnis oder auch zu einem Unvermögen kommt, die geplanten Wörter in verständlicher Form mitzuteilen.

Erwachsene

Je schneller z.B. nach einem Schlaganfall mit der Therapie begonnen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Besserung der Sprachstörung. Auch nach langfristiger Therapie sehen wir noch deutliche Erfolge.

Therapiemethoden

Verschiedene Konzepte, z.B. Modak, NAT, KRAN

C

Cochlea Implantat (CI)
K
E

Symptome

Das CI ist ein nach einem hochgradigen Hörverlust, in die Hörschnecke implantiertes Hörgerät, das akustische Reize direkt an den Hörnerven weiterleitet

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern vor Abschluss der Sprachentwicklung muss das Hören erst aufgebaut werden und langsam von Geräuschen über Sprachlaute und Wörter erlernt werden. Das Sprachverständnis ist hier teilweise schwieriger aufzubauen.

Erwachsene

Die Betroffenen hatten bereits Hörerfahrung, sodass das veränderte akustische Empfinden nun mit den bereits bekannten Höreindrücken verknüpft werden muss

Therapiemethoden

Hörtraining

D

Dysarthrie
K
E

Symptome

Neurologisch bedingte Aussprachestörung, die z.B. bei Parkinson, Multipler Sklerose oder Amyotropher Lateralsklerose auftritt. Das Sprechen klingt verwaschen bis hin zur Unverständlichkeit.

Kinder und Jugendliche

Die Dysarthrie kommt bei Kindern eher selten vor. Möglich ist sie im Zusammenhang einer chromosomalen Veränderung.

Erwachsene

Sie liegt häufig als Folge eines Schlaganfalles vor.

Therapiemethoden

Eine Kombination verschiedener Konzepte aus der Orofacialen und Myofunktionellen Therapie.

Dysarthrophonie
E

Symptome

Neurologisch bedingte Störung der Stimme. Siehe auch Dysarthrie

Erwachsene

Patienten haben auch hier eine gute Verbesserungschance, je schneller die Therapie begonnen werden kann.

Therapiemethoden

Kraftstimmübungen in Kombination mit Funktionalem Stimmtraining und begleitender Atemtherapie.

Dysphagie
E

Symptome

Neurologisch bedingte Schluckstörung, die von vermehrtem Speichelfluss bis hin zum Unvermögen zu schlucken und im schlimmsten Fall zu einer Aspiration (Verschlucken) in die Lunge führen kann.

Erwachsene

Eine Dysphagie tritt im Rahmen einer neurologisch bedingten Vorerkrankungen auf, z.B. nach Schlaganfall, Parkinson oder ALS

Therapiemethoden

F.O.T.T., Manuelle Schlucktherapie, PNF

F

Facialisparese
E

Symptome

Neurologisch bedingte Lähmung des Gesichtsnerven N. facialis

Erwachsene

Die Facialisparese tritt sowohl nach operativen Eingriffen, als auch nach Schlaganfällen auf. Oft kommt es auch zu Facialislähmungen nach entzündlichen Erkrankungen (Zeckenbiss) oder sogar ganz unklarer Ursache. Durch intensives Training hat sie eine gute Rückbildungsprognose.

Therapiemethoden

PNF, MFT

Funktionelle Dysphonie
K
E

Symptome

Die Stimme der Betroffenen ist durch eine Fehlbelastung beeinträchtigt. Sie ist z.B. heiser und wenig belastbar. Es gibt sowohl hyper- als auch hypofunktionell bedingte Stimmstörungen.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern beraten wir auch immer die Eltern mit, da es in diesem Fall auch um stimmliche Verhaltensweisen geht, die möglicherweise aufrechterhaltend wirken können.

Erwachsene

Stimmtherapie ist zu einem großen Anteil auch Verhaltenstherapie. In der Therapie geht es um einen veränderten Gebrauch der Stimme und auch, sich Veränderungen bewusst zu machen.

Therapiemethoden

Funktionales Stimmtraining nach Heptner, Manuelle Stimmtherapie nach Münch, Osteopathische Techniken in der Stimmtherapie, LaxVox, weitere Methoden

H

Hörgeräte
K
E

Symptome

Die Patienten haben eine mittel- bis schwergradige Einschränkung des Gehörs im Hoch- oder Tieftonbereich.

Kinder und Jugendliche

Kinder müssen Höreindrücke erst neu erlernen, da sie manchmal noch keine oder nur eingeschränkte Hörerfahrungen haben. Dies muss mit einem schrittweisen Hörtraining aufgebaut werden.

Erwachsene

Erwachsene verfügen über Hörerfahrungen, daher müssen diese mit dem neuen Höreindruck wieder abgerufen und trainiert werden.

Therapiemethoden

Hörtraining

M

Mutismus (selektiver)
K
E

Symptome

Störung der Kommunikation, die sich durch das Schweigen der Betroffenen in bestimmten Situationen äußert, obwohl das Sprechen an sich möglich ist.

Kinder und Jugendliche

Die Behandlung benötigt viel Geduld auf beiden Seiten. Aber je früher Sie mit Ihrem Kind kommen, desto besser die Prognose!

Erwachsene

Je länger eine Mutismus besteht, desto komplexer das Störungsbild. Häufig kommen Ängste hinzu und eine begleitende psychiatrische/medikamentöse Behandlung kann erforderlich sein.

Therapiemethoden

DortMuT

Myofunktionelle Störung (MFS)
K
E

Symptome

Muskelfunktionsstörung im Gesichtsbereich mit fehlerhaftem Schluckmuster, die Auswirkungen auf die Zahn- und Kieferstellung hat.

Kinder und Jugendliche

Mit Kindern bauen wir spielerisch die Muskulatur auf. Häusliche Übungen sind unumgänglich. Bei Kindern ab neun Jahren gehen wir direkter vor und arbeiten gezielt an einer Veränderung des Schluckmusters.

Erwachsene

Die Therapie dauert max. 30 Min. pro Woche. Dort gleichen wir die Fortschritte ab und geben weitere Übungen mit, die eigenverantwortlich zu Hause fortgesetzt werden sollten.

Therapiemethoden

Neurofunktionstherapie (NF!T), M.U.N.D.T, Myofunktionelle Therapie (MFT), siehe auch orofaciale Dysfunktion

O

Organische Dysphonie
E

Symptome

Die Stimme ist z.B. durch eine Recurrensparese (Stimmlippenlähmung) stark beeinträchtigt

Erwachsene

Die Therapie bei einer Recurrensparese sollte möglichst direkt nach dem Ereignis beginnen. Oft kann der Heilungsprozess hierdurch beschleunigt werden. Man geht von einer Rückbildungszeit von bis zu 6 Monaten aus.

Therapiemethoden

Kraftstimmübungen in Kombination mit Funktionalem Stimmtraining

Orofaciale Dysfunktion
K
E

Symptome

Muskelungleichgewicht im Gesichtsbereich, das sich u.a. durch eine offene Mundhaltung und eine ›feuchte Aussprache‹ bemerkbar macht.

Kinder und Jugendliche

Eins der typischsten Störungsbilder in der logopädischen Therapie

Erwachsene

Erwachsene Patientinnen und Patienten kommen häufig nach einer kieferorthopädischen Behandlung oder nach dem Einsetzen einer Zahnprothese zu uns. Meistens geht sie auch einher mit Problemen des Kiefergelenks.

Therapiemethoden

Neurofunktionstherapie (NF!T) nach Rogge, Myofunktionelle Therapie (MFT nach Kittel)

P

Phonetisch-Phonologische Dyslalie
K
E

Symptome

Aussprachestörung: phonetisch: Laute können motorisch noch nicht gebildet werden (Bsp. Lispeln); phonologisch: Laute können motorisch gebildet, aber in der Wahrnehmung des Kindes nicht unterschieden werden. So kommt es zu Lautvertauschungen und das Wort ist mal richtig, mal falsch. Das Gehör muss hier nicht betroffen sein.

Kinder und Jugendliche

Typischer Weise kommt dieses Störungsbild bei Kindern im Vorschulalter vor und ist einer der häufigsten Vorstellungsgründe. Häufig tritt sie auch im Rahmen einer übergreifenden Sprachentwicklungsstörungen auf.

Erwachsene

Selten bei Sigmatismus (Lispeln)

Therapiemethoden

P.O.P.T, Metaphon, Van Riper, MFT, TAKTKIN

Poltern
K
E

Symptome

Redeflussstörung, die sich häufig durch ein hohes Sprechtempo mit undeutlicher Aussprache kennzeichnet. Es kann zu stotterähnlichen Symptomen kommen. Die Betroffenen berichten, dass häufig nachgefragt werde, was sie gesagt hätten. Zuhörende können das Gesagte inhaltlich nicht immer nachvollziehen. Teilweise fehlendes Störungsbewusstsein.

Kinder und Jugendliche

Kinder kommen meistens, da Eltern oder LehrerInnen sie nur schlecht verstehen. Manchmal ist es für die betroffenen Kinder schwierig nachzuvollziehen, warum sie in Therapie sollen. Hier gilt es, gemeinsam mit dem Patienten, eine positive Störungseinsicht zu entwickeln, um das Sprechen verändern zu können.

Erwachsene

Ältere PatientenInnen kommen häufig auf eigene Initiative. Oft berichten sie, dass sie schlecht verstanden würden. Spezielle für den Beruf kann dies ein großes Hindernis sein. Der Leidensdruck wächst.

Therapiemethoden

Programm: Kinästhetisch-Kontrolliertes Sprechen (KKS), kombiniert mit Methoden aus der Stottertherapie

Psychogene Dysphonie
E

Symptome

Durch Stress- oder Schockerlebnisse bedingte Stimmstörungen bis hin zum Verlust der Stimme (Aphonie).

Erwachsene

Etwas ›stimmt‹ nicht könnte hier der Leitsatz sein. Auch hier sollte schnellstmöglich und intensiv behandelt werden, um die stimmlichen Fähigkeiten so schnell wie möglich wieder anzuregen.

Therapiemethoden

Kraftstimmübungen in Kombination mit Funktionalem Stimmtraining

R

Rhinophonie
K
E

Symptome

Durch eine Schwäche oder zu hohe Spannung des Gaumensegels verursachte Stimmstörungen, die sowohl durch offenes, als auch geschlossenes Näseln gekennzeichnet sein kann.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern tritt sie häufig in Verbindung mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte auf und verursacht einen nasalen Stimmklang.

Erwachsene

Bei Erwachsenen kann dieses Phänomen in Folge neurologischer Erkrankungen auftreten oder nach tumorbedingten Operationen. Das Gaumensegel funktioniert dann nicht mehr ausreichend und muss z.B. gekräftigt werden.

Therapiemethoden

Alle orofacialen und myofunktionellen Übungen, besonders zur Kräftigung des Gaumensegels.

S

Sprechapraxie
E

Symptome

Eine Sprechapraxie ist das Unvermögen, willkürlich Laute zu artikulieren. Es kommt zu starken Suchbewegungen und die Aussprache ist stark unverständlich.

Erwachsene

Mit dieser Problematik kommen unsere erwachsenen Patienten z.B. nach einem Schlaganfall zu uns. Die Sprechapraxie ist das Gegenstück zur Verbalen Entwicklungsdyspraxie bei den Kindern und erfordert ein hohes Maß an Übung.

Therapiemethoden

TAKTKIN, alle Methoden zur Verbesserung der Sprechabläufe

Stottern
K
E

Symptome

Redeflussstörung, die sich durch Laut-, Silben- und Wortwiederholungen, sowie Dehnungen und Blockaden äußert. Diese sog. Primärsymptomatik kann durch verschiedene Sekundärsymptome (z.B. Mitbewegungen oder Vermeideverhalten) begleitet werden. Der Leidensdruck ist oft hoch.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern im Vorschulalter wird häufig noch indirekt an der Symptomatik gearbeitet. Begleitend erfolgt die Elternberatung und -anleitung. Mit Jugendlichen arbeiten wir direkt und behandeln die Begleitsymptomatik. Mit allen Patienten werden Sprechtechniken erarbeitet.

Erwachsene

Erwachsene, die wegen Ihres Stotterns in Behandlung gehen, kommen häufig mit einer langen Geschichte (verschiedene Therapien) und oft auch einer ausgeprägten Vermeidestrategie, die in der Therapie abgebaut werden sollte, um an der Kernsymptomatik zu arbeiten.

Therapiemethoden

Mini-KIDS; Intensiv-Stotter-Modifikation; Non-Avoidance-Ansatz

Wir behandeln K Kinder und Jugendliche E Erwachsene

Wir behandeln individuell

Mit dieser Liste möchten wir einen Überblick über mögliche logopädische Störungsbilder geben und nicht zur Selbstdiagnose anregen. Ein Befund ist fester Bestandteil der logopädischen Behandlung, die immer individuell ist. 

Staatlich anerkannte Logopädin Caren Stocker
Caren Stocker, eMail
Staatlich anerkannte Logopädin